Gastroskopie
Die Magenspiegelung (Gastroskopie) ist ein Untersuchungsverfahren indem der Arzt die Speiseröhre (Ösophagus), den Magen (Gaster) und den Zwölffingerdarm (Duodenum) mit Hilfe eines speziellen Untersuchungsgerätes (Endoskopie) untersucht. Hierbei gibt es zwei mögliche Untersuchungsgänge, wobei einerseits das Endoskop über den Mund-Rachen-Raum eingeführt werden kann oder andererseits das Endoskop über den unteren Naseneingang eingeführt wird. Beide Untersuchungen erfolgen in einer Tiefschlafphase (Sedierung) und Lokalbetäubung. Es ist auch möglich, dies nur in einer Lokalbetäubung durchzuführen.
Indikation zur Gastroskopie
Bei folgenden Beschwerden ist eine Gastroskopie zu empfehlen:
- Anhaltendes oder wiederkehrendes Sodbrennen
- länger anhaltende Überkeit, Erbrechen (länger als 4 Wochen), insbesondere bei Patienten über 45 Jahren
- Verdacht auf Magen- oder Zwölffingerdarmgeschwür
- Verdacht auf Infektion mit einem Magenbakterium (Helicobacter pylori)
- unklare Blutarmut
- unklare anhaltende Durchfälle
- Gewichtsverlust
- Kontrolle nach Magenoperation
- Auftreten von schwarzem Stuhlgang (Teerstuhl)
Die Magenspiegelung bietet anders als die Darmspiegelung keine Vorsorge.
Technische Voraussetzungen
Ein Gastroskop stellt ein hochentwickeltes Instrument von 1,2 m Länge und einem Durchmesser von 1,2 cm dar, welches mit einem komplexen technischen Innenleben ausgefüllt ist. Die benutzten Geräte entsprechen der neuesten Generation, so dass alle Untersuchungstechniken durchgeführt werden können. Durch eine moderne Chip und HDTV Videotechnik lassen sich besonders klare und detailtreue Darstellungen der entsprechenden Schleimhäute auf die Monitore projizieren. Des Weiteren besitzen diese Geräte eine Zoomtechnik, die eine Lupenvergrößerung von Schleimhautverletzungen im Millimeterbereich darstellen können. Die sehr große Beweglichkeit der Gerätespitze ergibt einen weiten Blickwinkel in alle Anteile des Magens. Über einen kleinen Arbeitskanal können endoskopische Eingriffe und Proben aus der Magenwand entnommen werden.
Durchführung
Die Magenspiegelung erfolgt in einer Linksseitenlage des Patienten. Eine Assistentin assistiert dem Arzt. Eine zweite Assistentin überwacht die Vitalparameter (Puls, Blutdruck und periphere Sauerstoffsättigung) über die gesamte Zeit der Untersuchung. Die Untersuchung erfolgt meistens in einer Sedierung, bei der die eigentliche Untersuchung nicht mehr wahrgenommen wird. Nach Beendigung der Untersuchung wird der Patient wieder wacher und anschließend in unserem Aufwachraum überwacht. Das Endoskop kann entweder über den Mund-Rachen-Raum in die Speiseröhre oder über den unteren Nasengang nach Lokalbetäubung eingeführt werden und bis in den Zwölffingerdarm vorgeschoben werden. Um eine ausreichende Beurteilung der Schleimhäute zu gewährleisten wird über den Arbeitskanal etwas Luft gegeben, so dass die Schleimhäute sich entfalten und Proben entnommen werden können. Diese Probenentnahmen sind schmerzlos und werden nicht wahrgenommen.